Von Bocas del Toro nach Puerto Limón

Mittwoch, 23.4.2014
Die hügelige Kurzetappe von Almirante nach Changuinola (ca. 30km) bewältigen wir am Vormittag. Da heute oder morgen, wir wissen es nicht genau, ein Baseballspiel ist, sind die Hotels, die nicht in chinesischer Hand sind, allesamt ausgebucht. Bei den drei chinesischen Hotels ist praktisch noch alles frei. Am Nachmittag beschaffen wir uns Infos für unseren Besuch im Humedal San San Pond Sak Nationalpark. Die Organisation, die Touren zu den Schildkröten und Seekühen anbietet, heisst AAMVECONA und ihr Büro befindet sich ca. 7 km nach Changuinola in Richtung Grenze zu Costa Rica, an der San San Puente. Wir fahren mit einem Taxi dorthin und buchen für morgen eine Seekuhtour, kombiniert mit einer Schildkrötenpatrouille. Da zurzeit nicht ausgesprochene Schildkrötenhochsaison ist, bezahlen wir nur die Seekuhtour, den Parkeintritt und die Übernachtung, was 60$/Person macht.

Chiquita Bananen werden auf den Weg geschickt
Donnerstag, 24.4.2014
Um 8:00 Uhr sind wir wieder beim Büro und packen unsere Siebensachen. Pünktlich um 8:30 beginnt die Tour, zuerst mit einem Filmvortrag und mit dem nochmaligen Besprechen, was uns so erwartet. Per nicht mehr ganz dichtem Einbaum-Motorboot schippern wir zur Seekuhbeobachtungsplattform. Die frischen Bananenblätter und einige Bananenbüschel werden aufgehängt, so dass sie knapp ins Wasser reichen. Nun ist stilles Warten angesagt. Nach dem fast die ganzen zur Verfügung stehenden 2 Stunden abgelaufen sind, unterbricht unser Begleiter die Stille und will aufbrechen. Wir verweisen darauf, dass wir eigentlich noch 15 Minuten zugute hätten. Und schon nach weiteren 5 Minuten ruckelt die erste Bananenblattgarbe. Es sind zwei Tiere hier! Sehen können wir sie zwar wegen des trüben Wassers und der Lichtspiegelungen der Sonne nicht, aber ab und zu bewegen sich zwei Blattgarben gleichzeitig. Sehr kurz lassen sich beim Abreissen der Blätter die bartigen Schnauzen ausmachen. Auch tauchen neben den Leckereien ein Paarmal schwarze Nasen mit zwei runden Nasenlöchern aus dem Wasser.

Ist das alles, was wir von dir zu sehen bekommen?
Leider dauert ein Atemzug nur einen kurzen Augenblick. Nach 10 Minuten gespanntem Warten: „Wann endlich werden denn die Bananen gefressen“, wird es wieder still. Die Bananen, bei deren Fressen meist der ganze Kopf zu sehen wäre, werden heute leider verschmäht. „Wir kommen nachmittags mit einer anderen Gruppe nochmals“ meint unser Führer. Nach unserem Mittagessen sehen wir uns die „Schildkröteneierbrütanlage“ an. Ein eingezäuntes, mit Schattiernetzen überspanntes, Quadrat mit einer Seitenlänge von ca. 20m ist seinerseits in kleine ca. 0.25m2 Quadrate, schachbrettartig angeschrieben, unterteilt. Jedes Quadrätchen lässt sich einer Eiablage zuordnen. Die 60 bis 120 Eier pro „wilder“ Ablage werden ausgegraben und in Sicherheit, in der Brutanlage, für 60…65 Tage ausgebrütet. Nach Auskunft der anwesenden Patrouilleure werden ab Anfang Mai die ersten „Nestlinge“ ins Meer zu begleiten sein.

Die hierher transferierten Schildkröteneier werden in Sicherheit 60 Tage von der Sonne ausgebrütet
 Um 16:00 sitzen wir, diesmal noch mit zwei Amerikanern, wieder auf der Plattform. 2 Stunden ohne das leiseste Zupfen. Es wird versprochen, es morgens mit frischen Blättern nochmals zu versuchen. Während unserem Abendessen ist ebenfalls Essenszeit der Abermillionen von Moskitos. Es surrt und sticht. Ohne das sehr gut wirkende „Nopikex“ (Insektenschutzmittel) aus Kolumbien wäre es nicht auszuhalten. Von 20:00 bis 24:00 wandern wir die ersten 5km des 10km langen „Eiablagestrandes“ entlang, um eine Meeresschildkröte bei der etwa 3 Stunden dauernden Eiablage zu sehen. Zur Zeit kommen einige wenige Lederschildkröten, die 1.6m lang, 1.2m breit und 80cm hoch werden können, und auch die etwas kleineren Suppenschildkröten hierher. Letzte Nacht seien es auf unserem Streckenabschnitt gleich zwei Lederschildkröten gewesen. Leider behält die Statistik Recht und wir sehen heute dafür keine.

Rio San San
Freitag, 25.4.2014
Da heute noch eine andere, grössere Gruppe kommt, müssen wir nach dem Frühstück zum Büro zurück fahren. Wir packen wieder um und radeln zur Grenze. Unterwegs dorthin halten wir bei einer Bananenfabrik. Die riesigen, grünen, schweren Bananenbüschel werden per Seilbahn von den Arbeitern aus der Plantage gezogen. Anschliessend werden die blauen, mit Pesti- und Fungiziden behandelten Schutzfolien, sowie die ebenfalls „behandelten“ Schaumstoffzwischenlagen entfernt. Die „Hände“ des Büschels werden abgetrennt und in einer schäumenden Lösung „gewaschen“. Nach dem Trocknen werden sie in Bananenkisten verpackt, palettisiert und in den Kühlcontainer geladen. Der Container, der gerade bereit steht, wird per Lastwagen ins costaricanische Puerto Limon gebracht, von wo er nach Tilbury, London, verschifft wird. Wir erhalten von den freundlichen Angestellten für den Export zu reife Bananen.   - Unsere Grenzformalitäten gehen reibungslos über die Bühne. Demzufolge hat unser Fake-Ticket, das wir bei der Einreise nach Panama vorgezeigt haben, funktioniert. Für Costa Rica müssen wir ein Weiterreiseticket vorweisen. Wir zeigen die ausgedruckte Rechnung unserer Frachtschiffreise. Bueno. Stempel. „hasta luego“. Weiterkurbeln durch endlose Bananenmonokulturen. Um einige flache Asphaltkilometer zu sparen, biegen wir ca. 15km nach der Grenze nach rechts, in Richtung Punta Uva, zur Karibikküste ab. Leider geht es hier holprig und hügelig weiter… Bis wir auf die wieder asphaltierte Küstenstrasse stossen brauchen wir so einige Kalorien. Bis nach Puerto Viejo de Talamanca erhalten wir so einen ersten Eindruck vom costaricanischen Tourismus. Da war Bocas del Toro wirklich nichts dagegen! In dem von Kathrin und Tobias, unseren segelnden Freunden, empfohlenen „Coconut Grove“ nehmen wir ein Ventilatorzimmer (es gibt nur solche) mit Bad/WC auf dem Flur für 32$/Nacht.

Grasgrüne für Europa
Samstag, 26.4.2014
Während wir die ganzen Strände bis Manzanillo abradeln, suchen wir noch 4 Geocaches. Einer davon ist sogar ein „First found“. Neben dem Suchen sehen wir auch eine reiche Fauna: Faultiere, Tukane und Affen. Daneben kann auch erwähnt werden, dass die Strände wirklich sehr schön sind und es etliche Badeplätze gibt, die nicht übermässig „bevölkert“ sind. Der Cocles Strand entspricht uns am wenigsten: nebst Surfbrettverleih, Bars und Musikbeschallung gibt es hier fast zu viel Homo Sapiens.

Regenbogen-Tukane
Sonntag, 27.4.2014
Die nächtlichen und vormittäglichen starken Regengüsse haben den Wanderweg von Manzanillo nach Gandoca in eine Schlammbahn verwandelt. Katja schlittert noch zum nahen Aussichtspunkt und kehrt dann zu Christian bei den Rädern zurück. Somit erstirbt unser Wanderprojekt leider im Schmodder.

Bei Manzanillo
Montag, 28.4.2014
Wir bummeln weiter, ins 20km entfernte Cahuita. Bei der herrschenden Bewölkung und den dadurch angenehmen Temperaturen ist es fast schade, ist die Etappe nur so kurz. Aber wegen Christians Darmverstimmung und seiner daraus resultierenden Schlaffheit ist es doch gut so. Wir siedeln uns im Camping Maria, der etwas ausserhalb, direkt am Meer liegt, für 7$/Person an. Da wir im Kühlschrank des „Coconut Grove“ noch Sachen vergessen haben, radelt Katja nochmals nach Puerto Viejo. Als sie zurückkommt, liegt Christian fiebernd im Zelt.

Einsiedlerkrebse suchen sich Schneckenhäuser zum drin wohnen
Dienstag, 29.4.2014
Die Regenschauer der Nacht verlieren sich am Morgen. Katja macht eine Runde durchs Dorf, holt Geld und käuft ein. Nachmittags werden zwei weitere Geocaches von Christian gefunden, der sich mittlerweile etwas erholt hat.

Wie heisst wohl dieser schöne Baum?
Mittwoch, 30.4.2014
Jetzt hat es auch Katja erwischt. Wahrscheinlich ist das angeblich trinkbare Leitungswasser für uns doch nicht so bekömmlich. Also doch besser wieder schön brav das Wasser filtern! Trotzdem machen wir einen Spaziergang durch den Cahuita Nationalpark, wo wir Brüll- und Kapuzineraffen, Krabben fressende Waschbären, Faultiere, massenhaft Einsiedlerkrebse und eine kleine gelbe Vipernart sichten. An den schönen Stränden ist Baden gestattet, jedoch ist das Schnorcheln am vorgelagerten Riff nur mit lokalem Führer erlaubt.

Kapuzineraffe im Cahuita Nationalpark
Donnerstag, 1.5.2014
Nun sind wir am Ziel! Die 42km Etappe nach Puerto Limon gestaltet sich flach und easy. Das Reisehandbuch empfiehlt als preiswerteste Unterkunft das im Zentrum der Stadt gelegene Hotel „Costa del Sol“. Hier kostet ein Zimmer mit „Flüsterkühlung“ 23‘000 Colón. 550 Colón sind ein US$. Rechne!  Costa Rica ist tatsächlich ein teures Pflaster. Mit Hilfe der flüsternden Kühlung können wir endlich mal wieder all unsere Sachen gut trocknen, denn in letzter Zeit hat alles ein wenig vor sich hin gemuckert. Kein Wunder, bei dem feuchtheissen Klima.

Im Cahuita Park
Freitag, 2.5.2014
Der Stadtrundgang wird mit zwei Geocaches angereichert. Wir erfahren, dass Christoph Kolumbus auf seiner vierten und letzten Amerikareise 1502 unter anderem auch hier gelandet ist. Nachmittags radeln wir nach Moin, wo sich das Containerterminal befindet, in dem unser Schiff hoffentlich ankommen wird. Wir stellen fest, dass das Radeln in Richtung San Jose wohl im sehr starken, stinkenden und wieder rücksichtsloseren Verkehrsaufkommen ersticken wird. Eine zeitüberbrückende Radelrunde können wir uns nicht mehr vorstellen. Die Infos, die wir über den Tortugero Nationalpark erhalten, lassen uns von einem Besuch dort Abstand nehmen, da alles ziemlich teuer ist und wir bis dahin auch schon wirklich viel Ähnliches gesehen haben. Auf dem Rückweg fragen wir bei jeder Unterkunft nach, ob wir eventuell auch unsere Sachen unterstellen könnten, um mit dem Bus eine Runde drehen zu können. Doch leider scheint das hier kein Markt zu sein, denn die Hotels verfügen über keinerlei entsprechender Infrastruktur.

Hafen von Moin
Samstag, 3.5.2014
Im Costa del Sol, wo wir mittlerweile schon zwei Nächte gewohnt haben, erhalten wir womöglich nachmittags die Auskunft, ob und zu welchem Preis eine Aufbewahrung unserer Ausrüstung möglich werden wird. Solange hütet Katja das WC. - Nein, angeblich gibt es in diesem grossen Gebäude keine Möglichkeit, unsere Räder und Gepäck sicher aufzubewahren. Auch dieses Hotel gehört Chinesen, die wir im Allgemeinen bisher nicht sonderlich hilfsbereit erlebt haben. In Panama und Costa Rica besitzen sie sehr viele Supermärkte, Restaurants und Hotels.

In Puerto Limón
Sonntag, 4.5.2014
Da heute Sonntag ist, wollen wir es doch noch mit dem Radeln versuchen. Vielleicht ist ja sonntags weniger LKW-Verkehr. Und siehe da, wir haben Glück, es ist tatsächlich etwas ruhiger auf der Strasse in Richtung San Jose. Trotzdem ist achtgeben angesagt! Die Strecke geht zunächst noch flach, entlang riesiger Bananenplantagen, später folgen Guanabana- und Ananasanbau, und es wird hügeliger. Im Städtchen Siquirres lassen wir es für heute gut sein. Bei einem Fruchtstand lädt uns ein Passant zu einen Viertel Wassermelone ein, und wir lernen dabei den Costa Rica-Slogan kennen: man gibt sich die Faust und sagt:“ Pura Vida Costa Rica“. Als wir bei Cabinas (so heissen hier die ebenerdigen und für uns praktischen Unterkünfte) klingeln, um nach einem Zimmer zu fragen, sehen wir hinter dem mit Gardinen verhangenen Fenster zwei Hände, eine Nase und einen Mund erscheinen. Unser Fragen wird mit „ Todo ocupado“( alles besetzt) beantwortet. Als wir gerade abfahren wollen, wird doch noch der ganze Mensch sichtbar. Er kommt zur Türe raus und hat plötzlich doch noch ein Zimmer frei. Aber das ist schäbig und stickig, und wir lehnen ab. Christian und ich müssen über das Geschehene herzlich lachen. Pura Vida Costa Rica!

Rio Chirripo
Montag, 5.5.2014
Heute können wir von der grossen Hauptstrasse endlich in ruhigere Gefilde abbiegen. Dafür wird es jetzt richtig höhenmeterträchtig. Hat gestern noch die Sonne kräftig eingeheitzt, so ist es heute bewölkt und regnerisch. Schon in der Nacht prasselte kräftiger Regen auf`s Hoteldach. Nach 49 km und 1400 Höhenmetern treffen wir am Nachmittag in Turrialba ein, wo wir im Hotel del Rio absteigen. Die Nachttemperaturen sind hier oben auf 650 müM etwas kühler. Aber leider wäre der Name „Hotel de la Kloaka“ eher zutreffend. Der quasi am Zimmer vorbeifliessende Fluss verströmt wenig angenehme Düfte.

Ein Schwenker nach links und wir sind Zuhause
Dienstag, 6.5.2014
Christian hatte gestern vor Turrialba eine ziemlich unangenehme Begegnung mit einem Bus. Auch sein rechtes Knie meldet sich wieder und überhaupt möchte er eigentlich nur noch nach Hause. Deshalb verspürt er keine Lust mehr, mehr als nötig auf Costa Ricas Strassen zu radeln. Wegen der schlechten Düfte wechseln wir aber unsere Unterkunft. Das Hotel Wittingham ist zwar preiswert, wird sich aber als hell (wegen einer Neonröhre vorm Fenster), stickig und unglaublich laut erweisen, da die ohrenbetäubenden Ratata-LKW`s fast durch unser Zimmer fahren. Schrecklich! Tagsüber unternehmen wir einen Ausflug mit dem Bus zum Nationalmonument Guayabo, Costa Ricas bedeutendster archäologischen Stätte. Hier lebten von 1000 v.Chr. bis 1400 n.Chr. um die 10 000 Menschen. Die Ruinen sind landschaftlich schön gelegen und von Regenwald umgeben, aber es sind bis jetzt nur spärliche Reste zu sehen. Der Grossteil wurde bis Dato nicht ausgegraben und restauriert.

Ausgrabungsstätte Guayabo
Dienstag, 7.5.2014
Am Morgen ziehen wir in das Hostel “Casa de Liz“ um, welches wir am Vortag zufällig entdeckt haben. Es ist ein sehr gemütliches und sauberes Hostel, welches vor drei Jahren von einer Holländerin eröffnet wurde. Im weiteren Verlauf des Tages gehen wir zum Friseur und erledigen die Besorgung von Utensilien, die wir für die Frachtschiffreise benötigen. Bei Katja geht die Friseurin beherzt und mit schneller Schere zur Sache. Hätte sie nicht energisch eingewendet, sähe sie jetzt wohl aus wie seiner Zeit Christoph Kolumbus. Am Abend bereitet uns Christian Rösti zu. Leider ist diese nicht so lecker wie daheim, da die Kartoffeln hier riesig, aber sehr wässrig und fast geschmacksneutral sind.

Cordillera del Talamanca
Mittwoch, 8.5.2014
Katja hat am Abend bereits die preiswerten Buskarten für die 7.00 Uhr Fahrt nach Cartago gekauft, von wo aus es dann weiter zum Vulkan Irazu gehen würde. Bei unserem frühen Frühstück gesellt sich noch ein älteres französisches Pärchen hinzu, das für 15 Tage mit einem Mietwagen in Costa Rica unterwegs ist. Sie wollen auch zum Vulkan und bieten uns an, mit ihnen mitzufahren, was wir gern annehmen. So können wir pünktlich um 8.00 Uhr, wenn der Nationalpark öffnet, oben sein und haben am ehesten die Chance, den Wolken zuvorzukommen. Denn in der Regenzeit werden die Berge bereits recht früh am Vormittag eingehüllt. Um 6.30 Uhr brechen wir auf und sind pünktlich zur Toröffnung am Nationalparkeingang. Unterwegs haben wir  tolle Ausblicke zum stark rauchenden Vulkan Turrialba und zur Cordillera del Talamanca.

Vulkan Turrialba
Als Ausländer bezahlt man in Costa Ricas Nationalparks 10 Dollar Eintritt pro Nase, während es für die Einheimischen nur einen Bruchteil kostet. Vom Parkplatz ist es nur noch ein kleiner Spaziergang zum 3400 müM liegenden Kraterrand des Irazu. Der Kratersee, den man auf Bildern sehen kann, ist wegen der in letzter Zeit verstärkten Aktivität verdunstet, man sieht aber noch keine Fumarolen im Hauptschlund blubbern. Neben dem Hauptkrater, dessen Durchmesser 1050m und dessen Tiefe 300m beträgt, gibt es noch vier Nebenkrater. Hier oben gedeiht eine vielseitige und interessante Vegetation, zum Beispiel wächst hier der sogenannte „Regenschirm der Armen“, eine sehr grossblättrige Pflanze. Gegen 10.00 Uhr, jetzt wären wir erst mit dem Bus angekommen, zieht es sich zu und gegen 11.00 Uhr regnet es in Strömen. Wir beschliessen, um 12.30 Uhr mit dem Bus nach Cartago zu fahren, wo das Wetter wieder besser ist. Dort schauen wir uns noch die schöne Wallfahrts-Basilika und eine beeindruckende Kirchenbauruine an, bevor wir wieder nach Turrialba zurückkehren.

Hauptkrater des Vulkan Irazu
Donnerstag, 9.5.2014
Von Santa Rosa aus, wohin wir mit dem Bus fahren, unternehmen wir einen Spaziergang durch Kaffeeplantagen bis zu einem schönen Wasserfall mit Planschbecken. Nach unserer Rückkehr in Turrialba gehen wir noch ein letztes Mal Ceviche (roher Fisch und/oder Meeresfrüchte an einer Zitronensauce mit Koriander) essen und schlendern anschliessend über den jeden Freitag und Samstag stattfindenden Bauernmarkt, um für`s Abendessen einzukaufen.

Bei Santa Rosa
Freitag, 10.5.2014
Wir besuchen heute das ca. 2 km vor Turrialba gelegene CATI, ein international renommiertes Agrar-Forschungszentrum mit Botanischem Garten. Auch hier zahlt man als Ausländer 10 Dollar Eintritt, während es für die Einheimischen gerade mal 2,80 Dollar kostet. Wir entdecken hier noch so manche Pflanze, deren Früchte wir kennen gelernt haben oder deren Früchte wir bisher nur in Form von Saft getrunken haben; z.B. Borojo oder Zapote. Das war sehr interessant. Doch leider ist die Beschriftung im Botanischen Garten insgesamt nur unzureichend, zum anderen Teil schlecht lesbar oder unzugänglich. Der kleine Garten könnte deutlich mehr zeigen und auch die Anlage besser gestaltet und gepflegt werden. Von einem angeblich so berühmten Institut und für den hohen Eintrittspreis könnte man ganz klar mehr erwarten!

Kanonenkugelbaum im Botanischen Garten Turrialba
Sonntag, Montag 11.5.+ 12.5.2014
In Turrialba findet heute ein grosses Mountainbike-Rennen statt. Es finden sich Heerscharen von Autos mit Veloträgern und nagelneu ausschauenden Zweirädern drauf/dran ein und verstopfen die Strassen. Wir treten unsere letzten beiden Radetappen an. Von Turrialba geht es auf fast gleicher Strecke wieder zurück. Unterwegs halten wir bei einer Ananas-Fabrik. Ein Schild preist eine Tour de Piña an, die aber leider nicht mehr angeboten wird. So plaudern wir noch ein wenig mit dem freundlichen Pförtner, der uns zum Abschied noch eine Ananas mit auf dem Weg gibt.

Bei Siquirres
Die einzige kleine Möglichkeit, 10 km von der vielbefahrenen Hauptstrasse auszuweichen, nutzen wir und biegen 8km hinter Siquirres zum Dorf Batan ab, wo wir für 10 000 Colones in einer Cabaña übernachten können. Auf den noch verbleibenden 38 km bis Moin kaufen wir bei einem Strassenstand Obst uns Gemüse ein, unter anderem auch Pejibaye, eine Palmenfrucht, die im gekochten Zustand von der Konsistenz her an Kartoffeln erinnert und ebenso nährend ist. Als wir das Eingekaufte gerade verstaut haben, hält ein deutscher Tourenradfahrer neben uns. Er ist in Cancun, im Süden Mexicos, gestartet und will bis nach Argentinien radeln. Wir erzählen noch eine Weile miteinander, bevor jeder seines Weges zieht. Jedoch müssen wir uns beinahe anschreien, denn der vorbeirauschende Verkehr ist ohrenbetäubend. In Moin richten wir uns für die letzten drei Nächte auf amerikanischem Boden im Hotel “Mar y Luna“ ein. Aber noch ist unsere Reise nicht zu Ende. – In einer E-Mail unseres Agenten erfahren wir, dass das Schiff zwar kommt, aber einen Tag später als abgemacht.

Pejibaye (Palmenpfirsich)

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