Von Iguazu nach Yala


Freitag, 27.4.2012
Vom Hippie Camping Chef erhalten wir den Tipp, doch mit der Fähre, von der wir nichts wissen, direkt nach Paraguay und nicht den Umweg über Brasilien zu fahren. Die Fähre fährt direkt von Puerto Iguazú nach Puerto Presidente Franco, von wo es nur noch einige Kilometer bis Ciudad del Este sind. Trotz des immensen Verkehrsaufkommens und den Menschenmassen neben und auf den Strassen finden wir das vom Reisehandbuch empfohlene Hotel Austria durch Zufall recht schnell. Das einfache Spezialzimmer im Nebengebäude kostet inklusive Frühstücksbuffet 120‘000 Guarani pro Nacht, was ca. 21 Euro sind. Unser anschliessender Einkaufsbummel fällt flach, da hier die Uhren anders ticken. Die Geschäftsöffnungszeiten in dieser verrückten Stadt sind: 04:00…15:00. Wir gehen trotzdem eine Runde und finden eine fast ausgestorbene Stadt vor.

Samstag, 28.4.2012
Ab 6:00 gibt es Frühstück. Da wir den Tag nutzen wollen sind wir um ca. 6:30 im Frühstücksraum und treffen auf einige Wartende, die bereits einen Einkaufsbummel hinter sich hatten. „Wir dachten uns ja schon, dass auch in Paraguay die Pünktlichkeit nicht nach schweizer Massstab ist“, blicken uns um und sehen die Hoteluhr: 05:35. Tja, wenn  schweizer Touristen die Stunde Zeitverschiebung zwischen Argentinien und Paraguay nicht mitkriegen, wird der Tag eben etwas länger. Pünktlich um 6:00 wird das grandiose Buffet eröffnet. Der gehobene westeuropäische Standard ist angereichert mit exotischen Früchten und hausgemachten Konfitüren und Broten. Dieser Standard rührt daher, dass das Hotel nun in der dritten Generation von ausgewanderten, wie könnte es anders sein, Österreichern geführt wird und der Juniorchef seine Ausbildung in Deutschland gemacht hat. Nach dem ausgedehnten Frühstück begeben wir uns ins Gewühl der Innenstadt, welche praktisch ein riesengrosser Markt ist. Massenhaft Brasilianer und Argentinier reisen an, um hier günstige original, aber auch gefälschte Elektronikwaren, Software, Elektrogeräte und Haushaltgegenstände zu erstehen. Auf der Suche nach einem Fahrradladen erstaunt die grosse Anzahl an Elektronik-warenhäusern. Leider ist es auch in einem sehr gut assortierten Fahrradladen nicht möglich, die von Christian benötigten Fahrradteile zu kaufen. Heute regnet es in Strömen und der herumliegende Abfall wir durch die Strassen gespült. Die Strassenhändler bemühen sich eifrig, ihre Waren trocken zu halten. Statistisch ist Paraguay das zweitärmste Land von Südamerika, ist aber trotzdem sehr sicher; ausser in Ciudad del Este und in der Hauptstadt Asuncion. Daher wohl die auffallend grosse Anzahl von Security-Leuten, zum  Teil bis an die Zähne bewaffnet.
Im Hotelhof steht ein grosser, ca. 15..20m hoher Avocadobaum. Zu unserem Glück fallen die sehr reifen Früchte praktisch vor unserer Zimmertür auf den gekachelten Boden und wir haben Mühe, alle Avocodos in Guacomole zu verarbeiten und aufzuessen. Somit war das Gemüse fürs Abendessen festgelegt. An das ärmliche Obst- und Gemüseangebot von Argentinien gewohnt, überwältigt uns die hier erhältliche frische und vielfältige Auswahl.

Ciudad del Este

Sonntag, 29.4.2012
Nach dem Verspeisen viel zu vieler Köstlichkeiten fahren wir mit dem Bus zum Itaipu-Staudamm. Nach dem chinesischen 3-Schluchtenstaudamm ist es der zweitgrösste der Welt. Das Gemeinschaftsprojekt zwischen Brasilien und Paraguay beliefert beide Länder zu gleichen Teilen mit Energie, was bei Paraguay eine Abdeckung von ca. 80%, bei Brasilien eine von ca. 20% des Gesamtbedarfs an Strom ausmacht. Auf dem Nachhauseweg sammeln wir in einem Park ca. 10 kg der leckeren kleinen Mangos, welche uns für zwei Tage mit Fruchtzucker und Vitaminen versorgen. Wir mutieren zu Jägern und Sammlern; es fehlt nur noch der Jagdbogen :-)

Itaipu-Staudamm

Montag, 30.4.2012
Wir bahnen uns den Weg aus dem Grossstadtgewühl heraus, immer nach der Möglichkeit ausschauhaltend, Fahrradteile und Reserveschrauben kaufen zu können. Durch den Verkehr so sehr in Anspruch genommen, sind wir wohl an etlichen Ferreterias vorbei gefahren. Kurz vor Mittag passieren wir ein Schild: Quesos suizos = Schweizer Käse. Nach der Vollbremsung und dem Zurücksetzen, um den Abzweiger zu erwischen, klingeln wir an der Ladentür des ausgewanderten Schweizers aus dem Greierzerland. Früher als bei unserer Abreise vermutet, kommen wir in den Genuss eines noch jungen, aber doch schmackhaften Greierzerkäses.
Auf der stark befahrenen Hauptverkehrsader zwischen Ciudad del Este und Asuncion gibt es zum Glück einen breiten Seitenstreifen, welcher mit aufgepflanzten, querstehenden Höckern versehen ist, damit die Autos nicht auf diesem Streifen fahren. Leider sind diese Höcker oft so breit wie der Seitenstreifen und ohne Durchlass in der Mitte. Deshalb sind wir gezwungen, immer wieder auf die gefährliche Fahrbahn auszuweichen. Am späten Nachmittag schlagen wir unser Zelt am Rand eines breit freigemähten Weges auf, da es nach der komischen Paraguay-Zeit schon um 17:30 dunkel ist.

Schweizer Käseproduktion
Dienstag, 1.5.2012
Dank Feiertag gibt es deutlich weniger Lastwagenverkehr und die Temperaturen sind heute auch etwas kühler, was unser Vorwärtskommen erheblich verschönert. Die entlang der Strasse verteilten kleinen Dörfer liegen in grüner und sanft hügliger Landschaft, welche mit schmalen Urwaldgürteln durchzogen ist. – Nachdem der „Dorfrat“ (alle Anrainer) unser Anliegen, auf dem schönen Rasenstück neben der Kapelle zu campen, gebilligt hat, wird jeder Handgriff beim Aufstellen unseres Zeltes beobachtet. Da geben wir uns aber keine Blösse, denn das beherrschen wir mittlerweile aus dem ff.

Mittwoch, 2.5.2012
Trotz des wieder starken Schwerverkehrs bleiben wir auf der Ruta 7, da es in Paraguay nicht möglich ist,  ausser auf den Hauptachsen, zielgerichtet vorwärtszukommen. In den Dörfern passieren wir viele Verkaufsstände, welche, je nach Region unterschiedliche Waren anbieten: Holzkohle, Tischlerarbeiten, Früchte und Erdnüsse, Fleisch, Eingemachtes Gemüse, süsse Brotaufstriche und  Chipas (ein sehr schmackhaftes Gebäck aus Maniokmehl, Eiern, Hefe, Käse, meist  zu Ringen geformt). Gegen Abend kommen wir auf eine weite Ebene mit riesigen, eingezäunten Weideflächen, 25 km ohne Campingmöglichkeit. Ausgehungert und kurz vor dem Einnachten erreichen wir das Gut eines aufgeschlossenen, freundlichen Lehrers mit kleiner Viehwirtschaft und für uns so wichtigen Fussballplatz. Wir plaudern so gut es geht ein wenig, erhalten das benötigte Trinkwasser und können Haus und Hof besichtigen. Nach paraguayschem Rentensystem geht ein Lehrer nach 25 Dienstjahren in Rente, welche unser Gastgeber mit 51 Jahren erreicht. Er bedauert, dass er bloss die 2 Amtssprachen von Paraguay spricht: Guarani und Spanisch. Guarani ist die Sprache der ansässigen Ureinwohner und Paraguay hat es als einziges südamerikanisches Land geschafft, diese als Amtssprache zu ernennen.

Holzkohlenverkauf
Direkt am Strassenrand

Donnerstag und Freitag, 3. + 4.5.2012
Wir radeln weiter bis kurz vor Caacupé und finden einen ruhigen Campingplatz mit Bademöglichkeit im Bach. Wahrscheinlich ist das unterwegs gekaufte und verzehrte Trockenfleisch für das gründliche Magen- und Darm –Reset von Christian verantwortlich. Um wieder zu Kräften zu kommen bleiben wir einen weiteren Tag und nutzen das sonnige Wetter um Wäsche, Liegematten und Seidenschlafsäcke zu waschen.

Samstag, 5.5.2012
Die am Weg liegende grosse Wallfahrtskirche in Caacupé wird besichtigt und unsere Reise bis nach San Bernardino fortgesetzt, da dort ein sehr schöner Campingplatz am Lago Ypacarai liegen soll. Die Anlage ist tatsächlich schön, aber die Sanitarios sind leider nicht mal mässig sauber. Wir sind die einzigen Gäste und geniessen die wundervolle Abendstimmung.

Lago Ypacarai
Sonntag, 6.5.2012
Wir fahren die 10km zurück zur Hauptstrasse und nehmen den nächsten Abzweiger nach Areguá, welches sich an einen Hügel anschmiegt. Kurz vor dem Abzweiger rennt ein nicht bellender Hund von einem Hof, direkt auf Christian los. Glücklicherweise reicht der Vorsprung und das Biest erwischt „nur“ den Zeltsack auf dem Anhänger, der seither 3 grosse Risse hat. Zum Glück blieb das Zelt heil. Vor der Stadt steht am Strassenrand ein Verkaufswagen, wo ein deutscher Bauingenieur selbstproduzierte Backwaren anbietet. Wir kaufen einen Wein-Schoko-Kuchen. Im Ort  stehen viele schöne Kolonialhäuser und von der Kirche auf dem Hügel schweift der Blick weit über den See. Die Stadt scheint ein Zentrum für Töpferhandwerk zu sein. Trotz unvollständiger Adresse im Reisehandbuch finden wir mit freundlicher Hilfe eines Passanten, der dort anruft und die genaue Adresse erfragt, die familiär geführte Pension in einem Kolonialstil-Gebäude, im Zentrum von Asuncion. Das Doppelzimmer mit eigenem Bad ohne Frühstück kostet hier genauso viel wie das Hotelzimmer im Austria, in Ciudad del Este. Vertrauen wird hier grossgeschrieben: es gibt keine Zimmerschlüssel.

Aregua
Montag, 7.5.2012
In Asuncion gibt es einige gute Fahrradläden welche wir im Laufe des Tages aufsuchen. Leider gibt es auch hier nur Bremsscheiben mit 160mm Durchmesser, Christian benötigt aber eine 180er, um wieder eine Reserve zu haben. Nachdem wir gegen 13 Uhr auch den letzten Laden erfolglos verlassen haben, besuchen wir die „Casa Rica“, ein Laden mit sehr vielen, aus Europa importierten Produkten. Dort kaufen wir erneut Greierzer Käse, ein nach deutscher Tradition gebackenes Brot und eine Salami. Anschliessend besichtigen wir den Friedhof „Recoleta“, ein unglaubliches Labyrinth von Mausoleen. Neben eher schlichten, gibt es aber auch schier palastartige Gebäude zum Aufbewahren von Toten….
Nach der Busfahrt zurück ins Zentrum bummeln wir durch dieses und sehen uns das alte und neue Regierungsgebäude an. Auf dem Rückweg zur Unterkunft kehren wir zum Abendessen ein. In der Pension treffen wir auf 3 junge Berner/innen, die ebenfalls hier abgestiegen und schon seit 6 Monaten in Südamerika unterwegs sind.

Friedhof Recoleta
Dienstag, 8.5.2012
Nachdem wir die letzten Guarani in Nahrungsmittel umgetauscht haben geht es auf dem Landweg über die Grenze nach Argentinien nach Clorinda. Wir geniessen den Blick von der Brücke über den Rio Paraguay zurück auf Asuncion und über die umliegende, eher flache Landschaft. In der Stadt warten wir bei einem leckeren Eis auf die Öffnung der Geschäfte nach der Siesta um 16 Uhr, um Lebensmittel einzukaufen. Das Finden eines geeigneten Plätzchens zum Campieren gestaltet sich sehr schwer. Kurz vor dem Einnachten erreichen wir einen Bauernhof, wo wir zwischen dem Haus und einem grossen Teich unser Zelt aufschlagen dürfen. Wir werden von Mücken fast gefressen und ziehen uns sofort ins Zelt zurück. Da die Herrin des Hauses heute Geburtstag hat, kommen am Abend noch viele Gäste und auch wir erhalten frisch zubereitete Empanadas (mit Fleisch und Gemüse gefüllte, gebackene Teigtaschen) ins Zelt gereicht.

Mittwoch, 9.5.2012
Am Morgen werden wir zu  Milchkaffee ins Haus eingeladen und erfahren beim Plaudern auch einige Eckdaten dieses Bauerngutes: ca. 1000 Hektar gross und bloss 120 Rindviecher. Neben einem kleinen Schwein teilen sich viele Hühner, eine Schar Hunde und Ziegen ins anfallende Futter. Ab heute machen wir uns auf den 750km langen Weg durch den mit Moskitos reichlich gesegneten Chaco. Das Gebiet westlich von Asuncion wird eben Chaco genannt und teilt sich in den feuchten Chaco, und nach ca. 350km unseres Weges, in den trockenen Chaco auf. Der feuchte Chaco ist ein mit vielen Palmen bestandenes sumpfiges Gelände, das von kleinen Seen und Wasserläufen durchwoben ist. Der ebenfalls flache trockene Chaco ist von sehr vielen Dornen- und Stachelgewächsen geprägt, welche oft undurchdringlich sind. In beiden Chacos sind sehr viele Vogelarten zu beobachten: Papageien, Greifvögel, Wasservögel…. Am Abend fragen wir in einem der vielen kleinen Dörfer eine ältere Frau, ob wir auf dem kleinen Fussballplatz nächtigen dürften. Nach dem Beantworten der Frage nach unserer Herkunft wird das Campieren erlaubt. Später werden wir von ihrem Mann, der vom Feuerholz sammeln kommt, begrüsst und eingeladen, uns bei ihnen zu duschen. Er ist begleitet von einer grossen Schar Enkelkinder, die nach kurzer Zeit ihre Scheu verlieren und beginnen, rund ums Zelt zu spielen. Alt und Jung schauen uns neugierig beim Kochen zu.  Das Vorheizen des Benzinkochers wird skeptisch mitverfolgt; sobald die Flamme bläulich wird und er zu fauchen beginnt, weichen alle ängstlich zurück. Zum Glück hat die Grossmutter unterdessen auch gekocht und ruft zu Tisch, so dass es bei uns wieder ruhiger wird.-
Die Trink- Wasserversorgung der Bevölkerung erfolgt im Chaco ausschliesslich über Regenauffangen. Von jedem Hausdach führt ein Rohr in ein, meist sehr grosses, betoniertes Becken. Von da wir das Trink- und Brauchwasser mit einem Eimer geschöpft. Die vorher erwähnte Dusche funktioniert folgendermassen: Wasser schöpfen, in einen an der Wand befestigten Behälter schütten und von da über eine Art Ventil über sich ergiessen lassen. Abwasser läuft meist hinter dem Haus in die Büsche.

Sumpfiger Chaco

Betriebsamkeit

Donnerstag, 10…Montag, 14.5.2012
Die Fahrt durch den feuchten Chaco mit viel Sumpflandschaft und einigen Bananenplantagen und Baumwollfeldern wirkt auf uns nicht langweilig, da wir unterwegs sehr viele Vögel beobachten können. Auch ist die palmenbestandene Landschaft sehr schön anzusehen. Die endlos wirkenden geraden, ebenen Strecken verlieren sich oft im Horizont. Freitag abends werden wir von einer Ladenbesitzerin eingeladen, in einem Zimmer in ihrem Haus zu nächtigen. Trotz unseres Eindrucks, der Laden stünde mitten im Nirgendwo, kommt während des Abends laufend Kundschaft; die Nichtmotorisierten unter ihnen machen sich jeweils vor dem Betreten des Ladens durch Klatschen in die Hände bemerkbar.
Samstags erreichen wir die schöne, drittgrösste Lagune Südamerikas: La Estrella, wo es keine touristische Infrastruktur gibt. Wir finden trotzdem ein gutes Plätzchen für unser Zelt.
Sonntags ist die Querung von der kleineren Ruta 86 auf die Ruta 81, und auch der Übergang in den trockenen Chaco vollbracht. Abends fragen wir in Ermangelung eines anderen guten Platzes, bei der Polizeistation des kleinen Dorfes Juan G. Bazan um Camp-Erlaubnis auf dem Gelände. Nachdem Vorzeigen unserer Pässe werden wir freundlich aufgenommen und erhalten zum Znacht ein grosses Stück Fleisch geschenkt.
Nach, doch etwas langweiliger Fahrt durch die endlosen Ebenen und durch verstaubte Dörfer, zelten wir am folgenden Abend wieder bei einer Polizeistation (in Chiriguanos, nicht Chriguanos, wie einer der Autoren zuerst fälschlicherweise liest), wo wir ebenfalls die Sanitären Anlagen benutzen dürfen. Der Zustand der Polizeistationen ist erstaunlich schlecht, es funktioniert eigentlich nichts so wie es sollte: Elektrisches, Wasser- Abwassersystem, Türen.. Hingegen der Polizeifunk quäkt ununterbrochen.

Laguna La Estrella
Der Laden im Nirgendwo
Dienstag, 15.5.2012
Der Chaco hat uns immer nochJ. Trotzdem beeindrucken uns die Zunahme der verschiedenen Kakteen und der von uns benannten „Flaschenbäumen“ (s. Bild). Heute finden wir einen wunderschönen Platz inmitten von Kakteen in der Nähe des Ortes Capitan Juan Page, um zu übernachten.

"Flaschenbaum"


Mittwoch…Freitag, 16….18.5.2012
Nach zwei weiteren Tagen Fahrt durch den stetig leicht ansteigenden Dornen-Chaco erreichen wir die Kleinstadt Embarcacion, wo wir im Hotel, Punta Norte, die warmen Duschen und das Bett, aber nicht das zu schmale Frühstück geniessen.

Samstag…Montag, 19…21.5.2012
Wir fahren auf der sehr stark befahrenen, schmalen und für Fahrradfahrer gefährlichen Ruta 34 die ca. 85km zu den Termas vor Caimancito, einer schönen Anlage mit drei verschieden warmen Bassins. An dieser Strecke sehen wir erstmals schöne Obst und Gemüsestände in Argentinien. Na es geht doch! - Sonntags ist Wäschewaschen und Fahrräder reparieren und überprüfen angesagt, Katja fährt ins 11km weit entfernte Caimancito einkaufen. Bei starker Bewölkung und Nieselregen  trocknet die Wäsche nicht und wir benutzen den Montag, um den Blog von den vergangenen vier Wochen zu schreiben. Leider ist auch am Montag das Wetter nur wenig besser.

Schon beim Hingucken gibt's einen Vitaminüberschuss
Dienstag, 22.5.2012
Der Nieselregen geht während der Fahrt auf der immer noch gefährlichen Ruta 34 in Regen über. Da die Ausweichstrecken aber bei diesem Wetter Schlammpisten sein werden, ist sie für uns die einzige Möglichkeit weiterzukommen. Das grosse grüne Fussballfeld mit Wasserhahn und Plumpsklo, bei einem Vorort von San Pedro, wird von uns zweckentfremdet…. Fussball ist ein wunderbarer Sport.

Mittwoch, 23.5.2012
In San Pedro verstreicht viel Zeit beim Einkaufen. Wir fahren auf der ruhigen Ruta 56 bis nach La Mendieta wo wir eine ausgedehnte Mittagspause mit viel Reden mit einem ortsansässigen Lehrer noch verlängern. Nach Bewältigung einiger Steigungen erreichen wir schliesslich ein kleines Dorf vor San Salvador de Jujuy, wo wir auf dem Gelände einer Sägerei, neben der Polizeistation (Berittene Polizei) campieren.

Donnerstag, 24.5.2012
Am Morgen fährt ein Konvoi, mit einem Leichenauto an der Spitze, an uns vorbei. Beim Wasserholen auf der Polizeistation sieht Katja ein totes Pferd liegen, an dem sich bereits Hunde gütlich tun. Der Polizist erklärt, dass in den dunklen Morgenstunden ein Motorradfahrer in dieses Pferd gerast sei und der Leichenzug in direktem Zusammenhang mit diesem Unfall steht.-
Nach etlichem Leerlauf in der Stadt, Läden geschlossen, Geldautomaten leer und kein Campingplatz in Stadtnähe, verlassen wir Jujuy auf der Ruta 9 in Richtung Norden, wo wir in Yala auf dem schönen Camping unser Zelt knapp vor dem Einnachten aufstellen. Die 5000er der Anden sind hier schon zum Greifen nah; leider haben wir sie in den Tagen zuvor wegen der dichten Wolken nicht sehen können.

Freitag, 25.5.2012
Unabhängigkeitstag von Argentinien. Für uns Anlass mitzufeiern und einen Tag Pause zu machen. Feiern? Reiseerfahrungen mit Oli und Heike austauschen, die mit ihren zwei kleinen Mädchen in einem Campingbus seit 4 Monaten die südlichen Gebiete bereist haben und Blog schreiben. Mal sehen ob wir es schaffen, das Geschriebene auch noch ins Netz zu stellen.

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