Von Panambi nach Iguazu

Immer noch Dienstag, 10.4.2012
Leider gibt’s sie auch später nicht und wir bereiten gemeinsam ein sehr schmackhaftes Gericht mit Hackfleisch, Kartoffel und Kohl, zum Schluss in der Backform für den Gasherd gratiniert, zu.

Mittwoch, 11.4.2012
Weiterfahrtfahrt durch die hügelige Gegend und malerische Landschaft von Misiones, dem Rio Uruguay entlang, bis zu einem Spielplatz-Fussballfeld irgendwo nach Santa Maria. Trinkwasser erhalten wir beim nahegelegenen Haus, wo wir auch die Erlaubnis zum Campen erhalten.

Am Rio Uruguay in Misiones

Donnerstag, 12.4.2012
Durch das sehr anstrengende Auf und Ab geht es bei schwülheissen Temperaturen weiter nach El Soberbio. Unterwegs treffen wir wieder die Berliner Gudrun und Manfred und sie erzählen uns von dem Camping in der Stadt, den wir nach langem Suchen und Herumfragen schliesslich finden. „Aach Katja, gut, dass ihr kommt“ hören wir, sobald wir in Blickweite des weissen Campers sind, „wir haben eine grosse Menge Fisch gebraten und wären froh, wenn der gegessen würde“. Nach hektischem Zeltaufstellen setzen wir uns zu unseren Gastgebern und geniessen einen weiteren tollen gemeinsamen Abend.

Manfred und Gudrun
Freitag, 13.4.2012
Nach dem letzten gemeinsamen Frühstück, fahren wir weiter nach El Paraiso, wo es unmöglich ist einen Campingplatz zu finden,  der ein ansprechendes Preis-Leistungsverhältnis bietet, da es nur einen gibt. Nach Mitternacht beginnt es zu giessen….

Samstag, 14.4.2012
... bis in den späten Vormittag. Jetzt noch zusammenpacken und weiterfahren erscheint sinnlos, zumal wir noch einen Grosseinkauf für 4 Tage zu tätigen haben. Denn vorerst gibt es keinen Lebensmittelladen mehr. Die Lage des Campingplatzes am Fluss, umgeben von Regenwald ist eigentlich sehr schön, jedoch ist ebenes Terrain äusserst rar. Nach dem heftigen Regen zügeln wir unser Zelt in einen Unterstand. Da wir die einzigen Gäste sind, können wir uns tüchtig ausbreiten und die gewaschene Wäsche trocknen.


Sonntag, 15.4.2012
Bei den zum Teil sehr steilen Abschnitten der Strasse müssen wir uns gegenseitig beim Schieben unserer Fahrzeuge helfen. Puuuh ist das schweisstreibend! Den bisher teuersten, nicht empfehlenswerten, aber einzigen Campingplatz, 6km vor dem Moconá Nationalpark, erreichen wir nach kurzer, aber sehr sehr anstrengender Etappe. Im späteren Nachmittag, sehen wir uns die nahegelegenen Fusswege durch den Regenwald an.

Bei Mocona
Montag, 16.4.2012
Den Tagesausflug in den Nationalpark zu den Wasserfällen machen wir ohne Gepäck und lassen den Grossteil unserer Ausrüstung auf dem Zeltplatz zurück. Die Wassermassen stürzen sich über eine Länge von 3km in einen ca. 7m tiefer liegenden, rechtwinklig zum Fluss verlaufenden Canyon. Wir buchen die Bootsfahrt, denn nur so kann man die beeindruckenden Wasserfälle überhaupt sehen und begehen die schön angelegten Fusswege.

Saltos Mocona


Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, 17…19.4.2012
Wir beschliessen die Ruta 21, eine Urwaldpiste in Richtung Norden, zu befahren. Nach Regenfällen sei sie selbst für 4x4 Fahrzeuge nicht mehr passierbar. Diese Strasse dient hauptsächlich dem Abtransport des geschlagenen Holzes. Die enorm steilen Steigungen und Gefälle lassen uns die veranschlagten 2 Tage rasch auf 3 Tage erweitern. Zum Glück haben wir genügend Nahrungsmittel dabei. Das nötige Trinkwasser erhalten wir bei einem Holzfällerlager aus einer Quelle, oder filtern es aus Bächen. 2 Nächte campieren wir direkt am Strassenrand, einmal auf einem Wendeplatz, das andere Mal in einer breiten Regenabflussrinne. Die Verhältnisse sind so anstrengend, dass wir maximal 30km pro Tag schaffen. Donnerstags gegen Mittag erreichen wir bei schwachem Regen das Ende der Piste und sind heilfroh, dass der Regen erst jetzt so richtig einsetzt. Am Abend mieten wir zu einem Spezialpreis bei „Los Suizos“ ein Zimmer und reinigen das Zelt von der allgegenwärtigen roten Erde, die mit Feuchtigkeit sofort zu Schlamm mutiert.

Ruta 21, ca. 70km lang
Freitag, 20.4.2012
Nach einer wohltuenden Nacht in einem Bett radeln wir auf der Ruta 20 nach Pozo Azul, Blauer Brunnen. Auf dem Fussballplatz des Dorfes schlagen wir bei einsetzendem Regen, das vom Reinigen schon tropfnasse Zelt auf und trocknen den Innenraum so gut es geht. Nach dem Kochen des Abendessens ist zumindest der Boden und der Himmel wieder trocken. Beim Einholen der Erlaubnis zum campen fragen wir auch nach Trinkwasser. Die umgebenden Häuschen sind jedoch nicht an der Wasserversorgung angeschlossen. Mit den uns verbleibenden 4.5 Litern sind wir schon schwach dotiert, aber wir versuchen damit auszukommen. Nach dem Essen knattert ein Moped heran und hält ganz in der Nähe unseres Zeltes. „Quieren Agua?“ Wollt ihr Wasser?.. Wir erhalten einen 10 Liter Kanister Trinkwasser und das Moped knattert wieder davon.

Bei Pozo Azul
Samstag 21.4.2012
Nach dem Aufwachen beginnen die Wolken sich zu verziehen. Dank der sonnigen Abschnitte können wir das Zelt fast trocken einpacken und auf der Ruta 17 geht es weiter bis nach Eldorado. Nach einem leckeren Eis auf der Plaza und Einkäufen übernachten wir auf dem nicht ganz einfach zu findenden, stadtnahen Campingplatz.

Sonntag, 22.4.2012
Bis nach Wanda fahren wir auf dem meist breiten Seitenstreifen der Ruta 12. Ob das ständige Auf und Ab wohl je ein Ende nimmt? Vom „Panambi“-Campingplatzbetreiber erhalten wir den Hinweis auf einen preiswerten Campingplatz, im sonst sehr teuren Puerto Iguazú.

Montag, 23.4.2012
Die 55 km bis zum ersten grossen Etappenziel Iguazú bewältigen wir bei immer noch sehr schwülen Bedingungen. Auf dem Hippie-Camping „Modista“, den praktisch niemand kennt, und der von den Touristeninformationen auch kaum erwähnt wird, finden wir nur knapp einen Platz für unser grosses Zelt. Anstelle der sonst üblichen 100 oder mehr Pesos, kostet hier die Nacht bloss 40, 20 pro Person. Hier leben Strassenhändler und wir treffen viele Langzeitreisende.

Dienstag, 24.4.2012
Heute steht der Ausflug zu den berühmten Cataratas del Iguazú auf dem Programm. Mit dem Bus gelangen wir zum Eingang des auf Touristenmassen ausgelegten Nationalparks. Aber uns war ja klar, dass wir die Weltklasse-Attraktion nicht für uns allein haben würden. Leider führt der Fluss einen sehr tiefen Wasserstand, so dass doch einige Fälle im Moment trocken sind, was das grossartige Bild kaum beeinträchtigt.


Die Fälle in die Teufelsschlucht





Mittwoch + Donnerstag, 25 + 26.4.2012
Mittwoch ist ein „Eindrücke-verarbeiten“ Tag. Dazu das passende Wetter: fast ununterbrochen Regen, zum Teil heftig. Unser Versuch in der Stadt an Geld zu gelangen scheitert. Wir bekommen mit unseren Karten nicht viel mehr, als wir für den Campingplatz bezahlen müssen. Zum Glück gibt es hier in der Nähe ein ungeschütztes WiFi und wir können diese Angelegenheiten per E-Mail mit der Heimbasis klären. Ganz herzlichen Dank an Christians Vater! Da der Regen bis gegen Donnerstagmittag anhält, verarbeiten wir unsere Eindrücke einen Tag mehr.

2 Kommentare:

  1. haaaaallllooooo christian und katja,

    haben endlich eueren blog ausfindig machen koennen und jetzt verfolgen koennen wo ihr umgeht...wahhhnsinnniig wo ihr ueberall ward!!! wir sind mittlerweile in la paz, mega interessante stadt. sind noch weitergeradelt bis USHUAIA, dort haben wir unser bikes verkauft (jetzt haben wir jede menge argentinische pesos die keiner will), sind dann mit flieger nach puerto montt zurueck, dort mit bus nach santiago, dort neue bikes gekauft und mit bus und bikes nach san pedro de atacama. von dort wieder angefangen zu radln...ueber die lagounenroute nach uyuni und jetzt in la paz angekommen...es war wunderschoen, haben haber zum teil autogestoppt, da wir ja nicht mehr soooo viel zeit haben und wir ein wenig genug hatten vom ewig langen NICHTS! wenn ihr mir eure e mail schreibt, kann ich euch ein paar fotos schicken!!! wir denken oft an euch, wo ihr wohl grad umgeht...wir haben di zeit mit euch sehr genossen;) also, hoff wir hoeren was von euch, eure oesis maria u hubiiiii

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    1. Hallo Maria und Hannes !
      Es ist für uns eine grosse Freude von Euch zu lesen. Vielen Dank für Euren Bericht!
      Leider können wir nicht gross antworten, weil Euer Kommentar von Anonym kommt und für uns auch anonym ist. Leider. Falls Ihr das lest meldet Euch auf: chbieri@hotmail.de
      Liebe Grüsse von Katja + Christian

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